Ein
Datei-Archiv über die Kontroverse, welche das wohl berühmteste
Flieger-As der
Welt umgibt, und eine erneute Untersuchung der Frage:
Wer hat den
roten Baron getötet?
Tonaufnahmen von Augenzeugenberichten mit Bildern
Own
a link to History
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original of the card at left is valued at US $7,000.
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for around US $5.00 ea.
Manfred von Richthofen
war ein Sportler und ein Jäger. Laut eigener Aussage war er
aber kein guter Pilot. In seinem Buch "Der rote Kampfflieger"
(1917) hat er sich einmal über die Tatsache amüsiert, daß ein
von ihm runtergeholter Gegner eine perfekte Landung hinlegte,
während er Bruch machte als er zu gleicher Zeit dasselbe versuchte.
Vor dem Krieg war er ein nationaler Reiter-Champion; stolz auf
seine Auszeichnungen und Trophäen. Während seiner Kindheit waren
die Wände seines Elternhauses mit vielen Jagdtrophäen geschmückt.
So ist es nicht verwunderlich, daß er selber während des Krieges
für jedes abgeschossene allierte Flugzeug einen gravierten silbernen
Pokal erhielt. Während seiner Flieger-Karriere errang er 80
Luftsiege, wobei 127 Mann an feindlichen Besatzungen entweder
getötet oder gefangen genommen wurden.
Richthofens Ruhm hat sich schnell
in den Reihen der Allierten verbreitet. Sein Albatross war knallrot
angemalt. Schon bald sprachen die französischen Flieger vom "le
Diable Rouge" (der rote Teufel). Andere nannten ihn "der
rote Ritter" oder "der rote Baron". Wilde Gerüchte
rankten sich um den roten Flieger, manche behaupteten sogar er
würde von einer Frau gesteuert. Die Moral in seiner Truppe stieg
gewaltig, und schnell herrschte die Jasta 11 über den Himmel in
ihrem Sektor. Schon bald malten seine Männer ihre Flugzeuge alle
rote an, allerdings mußten alle mit Ausnahme des Flugzeuges des
Barons auch noch eine zweite, andere Farbe tragen.
Von Richthofen
bereitet sich auf einen Flug vor.
Am 21. April 1918 griffen drei Fokker Flugzeuge ein Paar schwerfällige
R.E.8 Aufklärer der australischen No.3 Squadron an. Alliierte
Luftabwehr versuchte den Aufklärern zu helfen, indem sie schnell
eine Barriere aus Flak-Granaten legte.
Das Flakfeuer errang die Aufmerksamkeit
des kanadischen Capt. Roy Brown, welcher hoch oben einen Flug
von acht Sopwith Camels anführte. Brown und seine Männer stürzten
sich in den Kampf. Bald kamen Albatross-Jäger hinzu und eine neue
Gruppe von Fokkern. Unter ihnen war ein ganz roter Dreidecker.
Brown schreib: "Um 10.35 Uhr morgens
sah ich zwei Albatrosse explodieren und abstürzen. Stürzte mich
auf eine große Formation von fünfzehn bis zwanzig Albatross Jäger
D.V. und Fokker Dreidecker, wovon zwei sich hinter mich klemmten,
doch ich entkam.
Ein anderer junger Kanadier,
Wilford May, flog seine erste Kampf-Patrouille. Sein Freund
Brown hatte ihm gesagt er solle über allen Kämpfen bleiben,
sollten sich welche entwickeln. Das tat May, doch konnte er
der Versuchung nicht widerstehen an der Schlacht teilzunehmen.
Er wurde bald in dem Gewirr von 30 oder gar mehr Flugzeugen
überrumpelt, brach ab und flog in einer gefährlichen Geradeaus-Linie
fort von dem Kampf. Richthofen, welcher über der Auseiandersetzung
flog, sah das und verfolgte ihn. Nach den ersten Schüssen des
Barons fing May an Ausweichmanöver zu fliegen. Er und der Baron
flogen tief über dem Boden, wobei der Dreidecker stetig aufholte.
.
Brown wußte, daß wenn es ihm
nicht gelänge den Piloten des Dreideckers abzulenken, sein Jugendfreund
May verloren sein würde. Mit Höchstgeschwindigkeit stürzte er
sich herunter, kam so hinter den Fokker, und schoß eine Garbe
bevor May und der Dreidecker hinter einer Anzahl Bäumen verschwanden.
Brown (Fortsetzung von oben): "Ich
flog zurück, und stürzte mich auch einen ganz roten Dreidecker,
welcher auf Lt. May schoß. Ich gab einen langen Feurstoß auf ihn
ab, und sah wie er senkrecht abstürtzte, was auch von den Leutnants
Mellersh und May beobachtet wurde. Ich schoß auf noch zwei, verfehlte
sie aber." (wichtige Frage:
Näherte sich Brown von der linken oder von der rechten Seite.
Siehe untenstehende Diagramme. webmaster.)
Wegen der hohen
Geschwindigkeit, die Brown durch den Sturzflug draufhatte, mußte
er eine weite Kurve fliegen. Für viele australische Bodentruppen
waren daher nur zwei Flugzeuge in der Luft - May verfolgt durch
den Baron. Die Schützen warteten bis daß May vorübergeflogen war,
und eröffneten dann das Feuer auf den roten Dreidecker. Einer
der Soldaten, von dem bekannt ist, daß er auf das Flugzeug schoß,
war Schütze 3801 Robert Bui, ein Austern-Züchter aus Brooklyn,
New south Wales. Frank Wormald,
ein Meldereiter, befand sich etwa vier Meter neben Robert Bui
als dieser sein Lewis MG auf den Dreidecker abfeuerte. Bruchstücke
einer Aufzeichnung von Wormalds kurzem historischen Moment in
der Geschichte stehen auf diesen Seiten zur Verfügung. Links zu allen mit dieser Geschichte in Zusammenhang stehenden
Dingen befinden sich oben auf der Seite.
Nachtrag
von Dr. Miller:
"Nachdem mein Artikel geschrieben war,
wurden die Resultate der erschöpfenden und aufwendigen Untersuchung
der Todesumstände von Richthofens in einem Buch veröffentlicht.
Titel: 'The Red Baron's Last Flight' von Norman Franks und Allan
Bennett, Grub Street, London 1997. Diese Authoren haben gezeigt,
daß Dr. Beans Ansicht in "the Official History of Australia
in the War of 1914 - 1918", wonach Brown Richthofen von
rechts angegriffen hat, falsch sind. Sie demonstrierten, daß
Captain Brown den deutschen Dreidecker von Süd-Osten angriff,
also von Richthofens linken Seite. Alle Aussagen treffen überein,
daß die Einschußwunde sich in der rechten Seite von Richthofens
Brustkorb befand, was ein weiterer Beweis dafür ist, daß Captain
Brown Richthofen die tödliche Wunde niemals hat zufügen können."
Herausgegeben vom australischen Kriegsministerium,
zeigt dies die relativen Positionen von May, Richthofen und Brown.
In dieser Version wird auf die rechte Seite des Barons geschossen,
was so aussieht als könnte Brown den Todesschuß abgegeben haben,
doch flog der Baron nach dieser Begegnung noch knapp 2,5km weiter,
immernoch auf May schießend..
Bitte klicken
Sie auf das Bild um die Details zu untersuchen.
Diese Luftaufnahme stammt aus Deutschland
(Quelle: "Flugzeuge die Geschichte machten: FOKKER DR1".
Author: Jörg Armin Kranzoff. Verlag: Motorbuchverlag, Stuttgart
). Sie zeigt die drei Flugzeuge und Popkin, jedoch nicht Buie.
Der Baron fliegt nach links, seine rechte Seite Popkin zeigend,
und diesem so ermöglichend die tödliche Kugel abzugeben. Captain
Brown kommt von links, welches es ihm unmöglich gemacht hätte,
auf den Baron zu schießen (Bitte betrachten Sie die untenstehenden
anatomischen Unterlagen)
R. BUIE.re-digitized
by anzacs.net
Aus der Sicht Popkins.
Nach einer gründlichen Untersuchung
der Beweisstücke im "Australian War Memorial" (beachte
den Link unten) machte Dr. M. Geoffrey Miller folgende Aussage
über den Einschußkanal des tödlichen Geschosses: "Man
gewinnt die Überzeugung das die tödliche Kugel von ihrem Einschußloch
aus, welches in Höhe der 9. Rippe hinten an der Achselhöhle
lag, direkt durch den Brustkorb gedrungen sein muß". Da
es keinen echten Bewies dafür gibt, daß die Kugel die Wirbelsäule
getroffen hat (und somit abgelenkt wurde) müßte der Schußkanal
in einer direkten Linie verlaufen. Solch eine Linie zeigt auch
an, daß die Kugel seitlich getroffen haben muß, abgefeuert sowohl
von hinten als auch von unten, ungeachtet der Stellung des Piloten
im Cockpit. Die die Austrittswunde ca. 2cm außerhalb der linken
Brustwarze lag, würde dies bedeuten, daß die Kugel durch das
Herz gedrungen ist und einen raschen Tod zur Folgen hatte. Von
Richthofen wäre innerhalb von 20-30 Sek. ohnmächtig geworden,
und wäre sicherlich unfähig gewesen, sein Flugzeug noch während
über einer Minute zu steuern und auf Lt. May zu schießen. Es
ist möglich die medizinischen Beweise auf die Zeugenaussagen
zu beziehen. Glücklicherweise fanden diese Ereignisse in sehr
geringer Höhe statt, direkt über australischen Stellungen, so
daß es eine Menge Augenzeugen der Jagd und des Absturzes gab.
So sieht der Webmaster den
möglichen Verlauf des Schußkanals, erstellt nach den Beschreibungen
von Dr. Miller. Copyright 1999 anzacs.net Hinweis: P.J.Carisella
berichtete, daß die Kugel vom Sanitäter Ted McCarty gefunden
wurde. Das Geschoß hatte genug Durchschlagskraft um durch den
Körper des Barons zu dringen, jedoch nicht genug um in seine
Brieftasche einzudringen, welche in seiner linken Brusttasche
steckte. Sollte diese Kugel heute noch exisitieren, so wäre
es mit den heutigen Methoden der modernen ballistischen Untersuchungen
wohl problemlos möglich die Frage "Wer hat den roten Baron
getötet?" für immer zu klären.
Von Richthofen wurde am 22. April
1918 in dem kleinen Dorf Bertangles beigesetzt. Britische und
australische Truppen erwiesen ihm die vollen militärischen Ehren.
Ein britischer Pilot warf Flugblätter mit der Nachicht über den
Anschuß von Richthofens über der deutschen Seite ab. Ganz Deutschland
versank in tiefer Trauer. 1925 hat Manfred von Richthofens jüngerer
Bruder Bolko seine sterbliche Hülle nachhause überführt. Baron
Manfred von Richthofen bekam das größte Begräbnis, das es bis
dahin jemals in Berlin gegeben hatte. Es
gibt da eine bizzare Note in dem Epilog: "Who killed the
Red Baron?", von PJ.Carisella und James W. Ryan. Danach sieht
es so aus, als wenn lediglich der Schädel aus dem Grab in Frankreich
entnommen wurde und in Berlin beigesetzt wurde. Jahre später soll
Carisella das ursprüngliche Grab von Richthofens geöffent haben,
als er auf der Suche nach der Metall-Platte war, welche von dem
Mechaniker der No.3 Squadron, Harold Edwards, hergestellt worden
war. Er fand die Platte nicht, dafür aber die übrigebliebenen
und gut erhaltenen Knochen des Barons, alle intakt, mit Ausnahme
des Schädels.
Anmerkungen des Webmasters
Wer hat den Baron wirklich getötet?
Viele haben den Abschuß für sich beansprucht, seit jenem schicksalhaften
Tag, am 21. April 1918. Sie alle haben ihre Gegner und Befürworter.
Folgende Personen erheben Anspruch auf den Abschuß:
Captain A Roy Brown
MG-Schütze
Robert Buie(Lewis Maschinen-Gewehr) australische, 53. Batterie
Nr.3801.
MG-Schütze Sgt CB Popkin (Vickers Maschinen-Gewehr) von der
24. australischen Maschinen-Gewehr Kompanie.
Und jemand der nicht ermittelt werden kann; ein unbekannter
Soldat mit einem Lee-Enfield .303 Karabiner, welcher in dem
Geschoßhagel der auf Baron Manfred Von Richthofen niederging,
den tödlichen Schuß abgegeben haben könnte.
All diese Männer
stehen mit der Geschichte in Verbindung. Sogar Lt. Wilfred May,
welcher unwissentlich zum Köder für Richthofen wurde, spielte
seine Rolle in diesem sehr reelen Drama.
Seine Rolle war genauso
wichtig wie die Richthofens.
Was wohl nie gefunden
werden wird, ist eine Antwort auf die Frage wer die Hautprolle
spielte. Wer hat den roten Baron wirklich abgeschossen? Meiner
Meinung nach ist diese Frage nicht wichtiger als sie alle, einschließlich
Wilfred May und den möglichen unbekannten Soldaten, als die
Helden zu sehen, die sie wirklich waren, verwickelt in einen
von Tag zu Tag, Monat zu Monat und Jahr zu Jahr andauernden
Horror der schlimmsten "Feuersbrunst" den die Welt
jemals gesehen hat. Ich grüße sie alle!
Der Inhalt dieser
Webseiten wird angeboten in der Hoffnung etwas Positives zu
der Debatte und den Kontroversen beizutragen, welche diese Geschichte
seit nunmehr 80 Jahren umranken. Bitte sehen Sie sich nun die
Links am Anfang dieser Seite an.
copyright 1999 anzacs.net
Ich bin Max Buie sehr dankbar dafür mich bei der Gestaltung
dieser Seiten unterstützt zu haben.
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